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Wissenswertes zu unseren Gummimatten

Klauenrehe – nicht alles ist stoffwechselbedingt

Eine Untersuchung der Medizinischen Tierklinik der Universität Leipzig zeigt:

Wichtigster Prophylaxepunkt zur Verhütung von Klauenrehe ist die Fußbodengestaltung.

Was ist subklinische Klauenrehe und warum ist diese Klauenerkrankung so bedeutsam?

Die subklinische Klauenrehe ist die häufigste Reheform beim Milchrind. Die betroffenen Tiere zeigen keine Lahmheit aber beim Klauenschnitt zeigen sich die Blutausscheidungen im Horn in Form von rötlichen und gelblichen Einlagerungen. Durch die Lederhautveränderung kann nur noch Horn minderer Qualität produziert werden.

Die subklinische Klauenrehe wird als Primärursache einer Vielzahl von weiteren Klauenerkrankungen, wie Rusterholzsches Klauengeschwür, Weiße-Linie-Defekt, Klauenspitzengeschwür, Doppelsohlenbildung und Ballenhornerosion gesehen.

gelb-rote Verfärbungen: typische Anzeichen der KlauenreheGelb-rote Verfärbungen im Sohlenbereich sind typische Anzeichen der Klauenrehe.

blaue Verfärbungen: Anzeichen für subklinische ReheEine blauartige Verfärbung deutet auf eine subklinische Rehe hin.

 

 

 

 

 

 

abgeknickte Dorsalwand bei KlauenreheDie Dorsalwand ist abgeknickt, eine typische Folge der Klauenrehe.

 

 

 

 

 

doppelte Sohle bei KlauenreheEine doppelte Sohle, hervorgerufen durch Klauenrehe.

Versuchsanordnung:
  • In drei großen landwirtschaftlichen Betrieben werden 123 Rinder der Rasse Holstein Friesian systematisch vom Trockenstellen bis zur Vollendung des 2. Laktations-Monats untersucht.
  • Haltungssysteme: Laufställe mit Liegeboxen
    Laufflächen:
    • Betrieb A (562 Kühe): Gussasphalt
    • Betrieb B (530 Kühe): Laufgänge mit Stroh
    • Betrieb C (623 Kühe): gummibeschichtete Laufgangböden 
  • Neben der Blutanalyse zur Bewertung des Stoffwechsels wurden nach funktioneller Klauenpflege zweimalig im Abstand von 8 Wochen alle 8 Hauptklauen jeden Rindes untersucht.

Nach Abschluss der Untersuchungen erfolgt eine Lahmheitsbeurteilung (locomotion scoring).

Die wichtigsten Ergebnisse:
  • Betrieb C mit kompletter Gummibodenauslegung hatte das geringste Auftreten subklinischer Reheanzeichen.
  • Ein Zusammenhang zwischen Energiestoffwechsel und subklinischer Klauenrehe konnte in dieser Studie nicht festgestellt werden.

Fazit: auf Gummiböden waren die wenigsten subklinischen Reheklauen zu finden.

Quelle: Prof. Dr. Manfred Fürll, Katrin Wilhelm, Jürgen Wilhelm von der Medizinischen Tierklinik der Universität Leipzig, Nutztierpraxis aktuell, Januar 2011
Bilder: Landwirtschaftsverlag GmbH, top agrar Fachbuch „Klauenprobleme schneller lösen“, 2003

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